14.12.23
Silvesterangst bei Hunden - Tipps für ein entspannteres Silvester

Für viele Menschen ist Silvester ein wahnsinniger Spaß.
Doch für die meisten Tiere bedeutet Silvester und die Zeit davor nur Eins: Stress!!
Überall zischt und heult es, hier und da knallt es plötzlich und dann sind auch noch die Menschen teilweise so schrecklich hektisch.
Tatsächlich kommt Silvesterangst bei Hunden gar nicht so selten vor, einige haben sogar richtige Panik!
Wenn Du einen ängstlichen Hund hast, stehen diesem daher um Silvester herum vermutlich einige der schlimmsten Tage des Jahres bevor!
Denn leider wird vielerorts auch schon vor Silvester ordentlich Feuerwerk gezündet und einige scheinen den Zeitpunkt immer wieder zu verpassen und meinen, dass sie auch nach Silvester noch knallen müssen.
Worauf sollte ich Silvester Draußen bzw. beim Spaziergang mit meinem Hund achten?
Zuerst einmal kommt es natürlich immer darauf an, wie ängstlich Dein Hund ist.
Wenn es das erste Silvester für ihn ist, solltest Du vor allem bei den Spaziergängen in diesen Tagen darauf achten, dass Dein Hund ausreichend gesichert ist.
Für viele Hunde ist Silvester etwas völlig Unerwartetes und Neues.
Ist Dein Hund zum Beispiel aus dem Tierschutz weißt Du nicht, was er mit eventuellen Schüssen oder lautem Knallen in Verbindung bringt.
Doch auch ein Welpe oder Junghund, kann sich vor solch lauten Geräuschen einfach schlichtweg erschrecken.
Zudem solltest Du im Blick haben, dass sich auch unsere Hunde verändern.
Hat Dein Hund jahrelang kein Interesse an der Knallerei oder Ähnlichem gehabt heißt das nicht, dass es in diesem Jahr wieder so ist.
Einige Hunde entwickeln diese Angst oder Unsicherheit auch erst im Laufe der Jahre. Teils aufgrund von neuen Ereignissen, teils auch aus uns nicht bekannten Gründen.
Im Haus solltest Du Deine Fellnase in dieser Zeit gut beobachten.
Ist er völlig entspannt, obwohl draußen das Feuerwerk gezündet wird, darfst Du dieses Verhalten auch gerne positiv bestärken.
Bleiben wir aber bei den ängstlichen Hunde:
- Sichere Deinen Hund im Freien ab, ggf. auch doppelt!
Ja, genau. Je nachdem wie panisch Dein Hund ist, solltest Du ihn in dieser Zeit bei Spaziergängen doppelt sichern!
Das bedeutet, dass Du eine Leine an einem Brustgeschirr befestigst und eine zweite Leine an einem Halsband.
Sollte Dein Hund versuchen in Panik zu fliehen und windet sich dabei eventuell aus dem Geschirr oder Halsband, hast Du die zweite Leine an jeweils dem anderen Part als Sicherheit.
Wenn Dein Hund besonders panisch ist, kannst Du Dir die Leine auch um den Bauch binden. So verhinderst Du, dass Dein Hund Dir die Leine aus der Hand reißt.
Hat Dein Hund wirklich Angst, wird er unglaubliche Kräfte entwickeln können.
Besonders sicher sind dabei unsere Leinen mit Sicherheitskarabinern.
Auch solltest Du darüber nachdenken, Deinen Hund in dieser Zeit gar nicht ohne Leine laufen zu lassen.
Deinem Hund reichen Spaziergänge an der kurzen Leine aber nicht aus?
Das kann ich verstehen.
Für solche Fälle findest Du bei uns zum Beispiel eine große Auswahl an verschiedenen Schleppleinen.
Mit diesen hat Dein Hund einen gewissen Freiraum und Du hast ihn trotzdem etwas gesichert, falls er sich doch mal erschrecken sollte.
Du findest dort übrigens auch verschiedene Schleppleinen mit Sicherheitskarabiner, welche Dir und Deinem Hund nochmal eine extra Portion Sicherheit geben!
Bitte unterschätze in der Zeit um Silvester herum nicht die Gefahr, dass Dein Hund sich erschreckt, wegläuft, nicht mehr nach Hause findet oder vor ein Auto läuft.
Du weißt nie wann auf einmal ein Böller knallt oder eine Rakete loszischt. Leider auch nicht am helllichten Tag.
- Überprüfe Deinen Garten und Deine Wege!
Bitte überprüfe Deinen Garten, ob er auch wirklich ausbruchssicher ist.
Es gibt Hunde, die vor lauter Angst und Panik einfach völlig kopflos weglaufen. Ihnen ist dabei egal, dass die offene Terassentür nur ein paar Meter entfernt ist und sie eigentlich wieder ins sichere Haus rennen könnten.
Vor Schreck und Angst überwinden sie hohe Zäune, um einfach nur vor ihrer Angst und der für sie schrecklichen Situation zu fliehen.
Auch gibt es Hunde, die versuchen sich unter Zäunen hindurch zu buddeln. Selbst wenn Dein Hund dies vorher noch nie versucht hat kann seine Angst dazu führen, dass er dies auf einmal versucht.
Behalte dies bitte immer im Hinterkopf, wenn Dein Hund ängstlich ist.
Und bitte überprüfe daher auch immer mal wieder, ob Du irgendwo angefangene Löcher entdeckst.
Natürlich ist es auch wichtig den Garten dahingehend zu prüfen, ob irgendwelche Blindgänger oder Reste von Feuerwerkskörpern in Deinem Garten gelandet sind. Dies hat zwar nichts mit der Angst Deines Hundes zu tun, doch sie können von Deinem Hund gefressen werden oder ihn sonst wie verletzten und auch dies sollte selbstverständlich nicht passieren.
Auch während Eures Spaziergangs solltest Du natürlich darauf achten, ob auf Eurem Weg Raketenreste, Blindgänger, Scherben oder Ähnliches liegen, in die Dein Hund eventuell und sich verletzten kann. - Verlege Eure Spaziergänge, wenn es möglich ist!
Wenn es Dir irgendwie möglich ist, verlege Eure Spaziergänge möglichst auf Tageszeiten, an denen es hell ist.
Erfahrungsgemäß wird zu solchen Tageszeiten noch weniger geknallt.
Besonders am 31. Dezember kann es sich lohnen, Deinen Hund ins Auto zu packen und aus der Stadt raus zu fahren.
Dort unternimmst Du z.B. einen großen Spaziergang im Wald und zu Hause gehst Du nur für kurze Geschäfte vor die Tür. Natürlich ist das auch schon in den Tagen vor Silvester eine Möglichkeit, dem Ganzen möglichst aus dem Weg zu gehen.
Mittlerweile gibt es auch immer mehr Gebiete, in denen das Zünden von Feuerwerk komplett verboten ist.
Vielleicht gibt es solch ein Gebiet auch bei Dir in der Nähe und Du kannst dort eventuell auch entspannt mit Deinem Hund spazieren gehen.
Hast Du ein ganz besonders ängstlichen Hund solltest Du darüber nachdenken, Deinem Hund für das kommende Jahr ein Sicherheitsgeschirr zu spendieren. Meinem Hund Zipfel, der auch aus dem Tierschutz kommt, habe ich auch ein solches gefertigt.
Er hatte auch starke Ängste, sodass ich zu Beginn an keinem Tag ohne dieses Geschirr vor die Tür gehen konnte.
Bitte achte jedoch darauf, nicht einfach irgendein Sicherheitsgeschirr zu kaufen!! Sicherheitsgeschirre sollten immer individuell auf Deinen Hund zugeschnitten sein und perfekt passen.
In den aller aller meisten Fällen sind die Sicherheitsgeschirre, die es einfach so im Einzelhandel gibt, aber eben genau nicht so perfekt passend erhältlich und verfehlen ihren Nutzen leider daher.
Worauf solltest ich Zuhause achten, wenn mein Hund an Silvester Angst hat?
Wie beruhige ich meinen Hund bei Feuerwerk?
Tatsächlich kannst Du Deinen ängstlichen Hund im Haus bzw. in Deiner Wohnung mit verschiedenen Dingen unterstützen und die Silvesterangst Deines Hundes drinnen lindern.
Und das Beste daran ist: All diese Dinge, die ich Dir hier aufzähle, sind ganz einfach umzusetzen - Versprochen!
- Bereite Dein Haus bzw. Deine Wohnung entsprechend vor!
Im Haus bzw. in der Wohnung bietet es sich an, dass Du an Silvester versuchst möglichst wenig Geräusche von draußen nach drinnen gelangen zu lassen.
Schließe alle Fenster, wenn vorhanden auch die Rollos und mache die Gardinen oder Plissees zu, damit Dein Hund auch nicht durch das Blitzlicht von Raketen irritiert wird und stelledas Radio etwas lauter an als sonst.
Bitte achte jedoch darauf, dass im Radio einen Sender auswählst, in dem nicht alle paar Minuten Feuerwerksgeräusche zu hören sind!
Du bist Dir nicht sicher, welche Radiosender dies tun?
Dann lege lieber eine CD ein oder spiele Musik über Dein Handy ab. Am besten Deine Lieblingsmusik, denn die kennt Dein Hund sicherlich bereits. ;-)
Natürlich kannst Du auch den Fernseher einschalten, wenn dort kein Feuerwerk zu sehen und zu hören ist und wenn Dein Hund sonst auch nicht auf den Fernseher reagiert.
Ich kenne Hunde, die sich zum Beispiel wahnsinnig bei Tierdokumentationen aufregen können und die Tiere im Fernseher anbellen.
Eine solche Aufregung wäre in dem Falle natürlich mehr als Kontraproduktiv. ;-)
Auch das Geräusch der laufenden Spül- oder Waschmaschine ist für viele Hunde ein bekanntes Geräusch, welches sie beruhigen kann.
Mit den hier aufgezählten Dingen, kannst Du zumindest die Knall- und Qietschgeräusche etwas dämpfen und die Lichteffekte für Deinen Hund ausblenden.
Doch bitte drehe nun nicht zu sehr auf, was den Geräuschpegel angeht.
Zu viel Lärm, kann Deinen Hund nämlich wiederum ebenfalls stressen oder verunsichern. - Beobachte Deinen Hund und gehe auf ihn ein!
Hunde reagieren sehr unterschiedlich bei Angst.
Meine Hündin Cinny sucht zum Beispiel sehr stark meine Nähe und selbstverständlich bekommt sie diese dann auch.
Das Schlimmste für Deinen Hund wäre, wenn du ihn mit seiner Angst und Panik alleine lässt.
Gib ihm also die Nähe, die er in dem Moment braucht.
Und nein: Dein "Trösten" und Beistehen wird die Angst Deines Hundes nicht verstärken. Ganz im Gegenteil!
So wie auch wir Menschen reagieren auch unsere Hunde meist positiv auf Zuneigung, was wiederum sein Stresslevel herunterfährt.
Bitte achte dabei jedoch darauf das Du das tust, was Dein Hund sonst auch mag.
Wenn Dein Hund es beispielsweise nicht mag am Kopf gekrault zu werden, solltest Du dies in genau diese Situation nun auch nicht tun.
Du kennst Deinen Hund jedoch am besten und weißt genau, was er mag und was ihn entspannen lässt. - Biete Deinem Hund Alternativen und Ablenkung!
Eventuell freut sich Dein Hund über eine entspannende Massage oder es hilft ihm, wenn Du etwas mit ihm mit seinem Lieblingsspielzeug spielst.
Auch spezielle Intelligenzspielzeuge oder Suchspiele, bei welchen Dein Hund zum Beispiel Leckerlies im Raum suchen muss, sowie ein ganz besonderer Kausnack, bringen Deinen Hund dazu sich kurzzeitig auf seinen Geruchs- und Geschmackssinn zu konzentrieren, was eine gute Ablenkung sein kann.
Einige Hunden vermitteln ein paar extra Streicheleinheiten schon eine ganze Menge Sicherheit und wieder andere Hunde, möchten sich einfach nur im dunklen Badezimmer verstecken.
Richte am Besten den Platz, den sich Dein Hund für sich selbst aussucht, für ihn gemütlich ein. Vielleicht kannst Du auch eine Art Versteck daraus machen wenn Dein Hund Dir zeigt, dass er sich am liebst verkriechen möchte.
Wenn Dir der Platz schon bekannt ist, an dem sich Dein Hund bei Angst oder Stress zurückzieht, kannst Du ihm dieses Plätzchen gerne auch schon einige Tage vorher gemütlich herrichten.
So kann sich Dein Hund bereits einige Tage vorher daran gewöhnen. - Lasse Deinen Hund bitte nicht allein zu Hause!
Das aller Wichtigste zu Silvester ist tatsächlich aber wirklich ganz simpel: Lasse Deinen Hund nicht alleine zu Hause!
Ja, feiern mit Freunden oder der Familie ist toll. Dann aber nur, wenn Du Deinen Hund mitnehmen kannst.
Du weißt im Voraus nie genau, wie stark in Deiner Umgebung geknallt wird.
Auch wenn Dein Hund an Silvester immer entspannt war, vielleicht wird in diesem Jahr besonders stark geknallt oder Dein Hund hat im vergangenen Jahr etwas erlebt, was ihn nun ängstlich reagieren lässt.
Und dann?
Dein Hund bekommt Angst, ist alleine zu Hause und Du bist nicht bei ihm, um ihn zu beruhigen.
Wenn Du Pech hast, wird Dein Hund durch diese blöde Situation dauerhaft Panik an Silvester haben.
Und mal ehrlich: Das kann doch wirklich ziemlich einfach umgangen werden! :-) - Bleibe selber ruhig und gelassen!
Klar, das bist Du natürlich!
Naja... Oder auch nicht... Denn oftmals ist es gar nicht so leicht ruhig und gelassen zu sein, wenn man schon weiß wie es seinem Hund bald geht.
Natürlich wissen wir alle, dass sich unsere Stimmung und unsere Gefühle oft auf unsere Hunde übertragen bzw. diese genau dies bei uns spüren.
Wirst Du hektisch und nervös, werden Deinem Hund die genannten Tipps nicht helfen.
Und so kann ich es gar nicht oft genug sagen, wie wichtig Deine eigene Stimmung ist.
Verhältst Du Dich Deinem Hund gegenüber möglichst normal und entspannt, so vermittelst Du ihm eine gewisse Sicherheit.
Du zeigst ihm durch Deine Gelassenheit und Ruhe, dass alles gut ist und ihm nichts passieren wird. - Bestrafe Deinen Hund nicht!
Egal ob auf einem Spaziergang, im Garten oder in den Räumlichkeiten:
Bitte bestrafe Deinen Hund niemals für sein Verhalten, was er in seiner Angst zeigt.
Dein Hund hat sich diese Situation nicht ausgesucht, kann sie nicht kontrollieren und ihr nicht entkommen. Er weiß nicht was los ist, wieso es um ihn herum heult und knallt, es so merkwürdig verbrannt riecht und für ihn alles so komisch ist.
Bestrafst Du Deinen Hund nun auch noch für sein ängstliches Verhalten, verunsichert ihn das noch mehr und bewirkt zusätzlichen Stress.
So wird sich Dein Hund nie entspannen!
In den nächsten Tagen schreibe ich Dir noch etwas zu einer bestimmten Wickeltechnik zur Beruhigung und gehe auf das Thema Alkohol und Beruhigungsmittel bei Silvesterangst ein.
Liebe Grüße Maike