16.09.25
Hot Spots bei Hunden

Mein Hund hat eine kleine juckende Stelle: Was könnte das sein?
Gestern war es nur eine kleine Stelle. Heute ist es plötzlich eine große, feuchte Wunde. Von jetzt auf gleich ist sie da, die stark entzündete und juckende Hautstelle auf dem Körper des Hundes.Genau das ist leider typisch für einen Hot Spot bei Hunden.
Diese Form der Hautentzündung entsteht sehr schnell und ist obendrein für Deinen Vierbeiner sehr unangenehm.
In diesem Artikel wollen wir uns anschauen, was ein Hot Spot ist, wie dieser entsteht, woran Du ihn erkennen kannst und wie Du Deinem Hund helfen kannst.
Was ist ein Hot Spot beim Hund?
Ein sogenannter Hot Spot (auch pyotraumatische Dermatitis genannt) ist ein feuchtes, entzündetes und stark juckendes Ekzem, das sich innerhalb von Stunden entwickeln kann.Was am Abend noch wie ein kleiner roter Pickel aussieht, kann am nächsten Morgen schon eine große offene und nässende Hautläsion sein.
Typisch für einen Hot Spot ist:
- Anfangs ist nur eine kleine rote, juckende Stelle zu sehen.
- Schon kurze darauf verändert sich diese Stelle. Sie wird großflächig, feucht, geschwollen und schmerzhaft.
- Diese Veränderung ist verbunden mit einem starken Juckreiz, der Deinen Hund dazu bringt sich ständig zu Kratzen, zu Knabbern oder zu Lecken.
Dieser Juckreiz und die Schmerzen sind für den Hund so schlimm und intensiv, dass er nicht aufhören kann. Selbst wenn er sich dadurch selbst verletzt.
Die Größe kann variieren. Manche Hot Spots sind etwa so groß wie eine 1-Euro-Münze, andere werden etwa handtellergroß.
Oftmals treten sie im Kopf- oder Rutenbereich des Hundes auf. Auch gerne im Hals- und Nackenbereich, wie auch auf dem Foto oben zu sehen.
Welche Hunde sind besonders gefährdet?
Hot Spots können leider bei allen Hunden auftreten und es hat nichts mit dem Alter oder dem Geschlecht des Hundes zu tun.Auch die Länge des Fells ist nicht unbedingt ausschlaggebend.
Jedoch sind Rassen mit dichtem oder schlecht trocknendem Fell, sowie dichter Unterwolle besonders häufig betroffen. Wie zum Beispiel:
- Golden Retriever
- Rottweiler
- Labrador Retriever
- Neufundländer
- Deutscher Schäferhund
- Bernhardiner
- Berner Sennenhund
Diese Rassen sind dabei auch häufiger betroffen, da ihre Besitzer die Hot Spots häufig erst sehen, wenn sie schon nässen. Dies geschieht leider, weil die Hot Spots vorher vom Fell des Hundes verdeckt sind.
Das Risiko erhöht sich, wenn Hunde zusätzlich viel draußen sind oder gerne baden.
Die Feuchtigkeit und Wärme schaffen dabei perfekte Bedingungen für Hot Spots zu schaffen.
Des Weiteren sind auch Hunde mit Allergien, z.B. gegen Pollen oder Futter) besonders gefährdet.
Der durch die Allergien ständig vorhandene Juckreiz kann dazu führen, dass die Hot Spots schneller entstehen.
Wie entsteht ein Hot Spot?
Was sind die Ursachen für einen Hot Spot?
Wenn die Haut gereizt oder verletzt ist, kann ein Hot Spot entstehen. Denn Bakterien haben dann ein leichtes Spiel.Häufige Auslöser sind dabei zum Beispiel:
- Allergien (Umwelt, Futter, Kontaktallergien)
- Übermäßiges Lecken, Beißen, Knabbern oder Kratzen - auch durch Langeweile oder Stress
- Kleine Verletzungen oder Kratzer
- Insektenstiche (z. B. Mücken, Flöhe)
- Übermäßige Schmutz und Feuchtigkeit im Fell, sowie Verfilzungen
- Ohrenentzündungen
- Pilzinfektionen
Besonders bei dicken und dichtem Fell hat man es häufig schwer, die Hautveränderungen früh zu sehen. Und plötzlich ist die Hautstelle stark entzündet.
Woran erkenne ich einen Hot Spot beim Hund?
Was sind Symptome?
Folgende Symptome können beispielsweise für einen Hot Spot sprechen:- Feuchte, rote und geschwollene Hautstelle
- Oftmals nässend und kreisrund
- Starker Juckreiz und Schmerzen - der Hund hört nicht auf zu kratzen oder lecken
- Rasche Ausbreitung innerhalb weniger Stunden
- Unangenehmer Geruch durch die Infektion
- Teilweise Haarausfall um die betroffene Stelle
Wichtig: Damit sich die Stelle nicht noch weiter ausbreitet, solltest Du bereits bei den ersten Anzeichen reagieren!
Ansonsten kann sich das Ganze zu einem Teufelskreis entwickeln. Dein Hund kratzt oder beißt sich beispielsweise aufgrund des Hot Spots. Dieser wird dadurch jedoch nur noch größer und bringt Deinen Hund dazu, sich noch mehr zu kratzen und zu beißen. Die Schmerzen, die Dein Hund dabei spürt, sind ihm dabei völlig egal. Der Juckreiz ist stärker.
Was kann ich tun, wenn mein Hund einen Hot Spot hat?
Ein Hot Spot klingt nicht von allein ab. Leidet Dein Hund darunter, ist ein Besuch beim Tierarzt Pflicht.Dieser wird das Fell rund um die betroffene Stelle vorsichtig abrasieren oder kürzen, damit die Wunde freigelegt wird, sich kein Fell darin verfängt und verklebt und die Haut Deines Hundes atmen kann.
Anschließend wird die Wunde gereinigt und desinfiziert.
Je nach Notwendigkeit erhält Dein Hund Antibiotika oder antiseptische Salben, ggf. auch Medikamente gegen den Juckreiz und zur Entzündungshemmung oder in schweren Fällen auch Schmerzmittel.
Wird der Hot Spot früh erkannt und richtig behandelt, heilt er meist innerhalb weniger Tage ab.
Ganz wichtig: Dein Hund darf nicht weiter an der Stelle kratzen oder lecken und Du musst ihn daran hindern. Denn von allein, wird er es nicht unterlassen.
Du kannst ihn dabei unterstützen durch:
• einen Halskragen (Schutztrichter) und / oder auch
• Socken über den Pfoten, mit welchen er die Stelle erreichen könnte.
Im Halsbereich kann auch ein Schal helfen. Dieser kann bei kleinen Hunden auch beispielsweise aus einer Stulpe oder einem Sockenschaft bestehen. Bei größeren Hunden kann zum Beispiel ein T Shirt Ärmel genutzt werden.
Wie können Hot Spots vorgebeugt werden?
Wie kann ein Hund vor Hot Spots geschützt werden?
Hot Spots können nicht immer zu 100% vermieden werden.Dennoch können folgende Dinge eine Art Prävention sein:
- Deinen Hund im Blick haben:
Kontrolliere die Haut und das Fell Deines Hundes regelmäßig, um kleine Irritationen frühzeitig zu erkennen. - Gut abtrocknen:
Damit sich keine Feuchtigkeit staut, solltest Du Deinen Hund nach dem Baden, Schwimmen oder einem Spaziergang im Regen gut und gründlich abtrocknen. Besonders an Hals und hinter den Ohren. - Regelmäßige Fellpflege:
Bürste Deinen Hund regelmäßig, besonders bei dichtem Fell. So wird die Haut besser belüftet und mögliche Kletten schnell entfernt, bevor sich das Fell zu stark verfilzt. - Floh- und Zeckenschutz:
Parasiten können ein Auslöser sein. Daher solltest Du Deinen Hund regelmäßig nach Flöhen und Zecken absuchen und diese, wenn vorhanden, behandeln. - Allergien abklären lassen:
Wenn Dein Hund beispielsweise öfter Hautprobleme oder Probleme mit der Verdauung hat, solltest Du auch das Thema Allergien betrachten. Hat Dein Hund Allergien sprich gerne beispielsweise mit Deinem Tierarzt über Möglichkeiten, den Juckreiz Deines Hundes langfristig zu lindern, um die Gefahr von Hot Spots dahingehend zu minimieren. - Übermäßigen Stress und Langeweile vermeiden:
Auch Langeweile und Stress können zu übermäßigem Lecken oder Kratzen und so zu entsprechenden Wunden führen.
Fazit: Hot Spots erfordern schnelles Handeln
Hot Spots können plötzlich auftreten, sich innerhalb kurzer Zeit dramatisch verschlimmern und sind für Hunde extrem unangenehm!Auch wenn die Stelle vielleicht „nur klein“ aussieht, behalte sie bitte im Blick und hindere Deinen Hund daran, sich weiter selbst zu verletzen. Denn für Deinen Hund kann sie heftige Schmerzen und starken Juckreiz bedeuten.
Wenn Du einen Hot Spot bei Deinem Hund bemerkst, zögere daher bitte nicht und geh sofort zum Tierarzt. Je schneller Dein Hund behandelt wird, desto schneller geht es ihm auch wieder besser.
Liebe Grüße
Mira